Gross national Happiness 

Wie eine andere Betrachtungsweise von Reichtum zu einem neuen Glück und das Wohlergehen aller Lebewesen und unserer Welt beitragen kann.

Das neue Glück!

Aufgrund vieler Herausforderungen unserer Zeit – Digitalisierung, Vereinzelung der Menschen, Klimawandel, Verlust der Artenvielfalt und daraus resultierende ökologische Probleme –  sind wir Menschen angehalten, neu zu denken und zu handeln.

Das Konzept des Bruttonationalglücks (Gross national Happiness – GNH) bietet vielfache, innovative Lösungsansätze und stellt gleichzeitig eine Art Evaluationsmöglichkeit für Gesellschaft, Organisationen und kleinere System, wie zum Beispiel die Familie dar.

Es verschafft den äußeren und inneren Bedingungen des Glücks einen Rahmen, der vielfältige und offen geführte Dialoge ermöglicht. Der Mensch kann ganzheitlich wahrgenommen und in seinem Lebensraum, der Biosphäre als elementare Lebensgrundlage aller Wesen, betrachtet werden.

Wie gelingt es Gemeinschaften zu bilden und zu gestalten, in denen sich jede*r Einzelne als wertvollen Teil dieser wahrnehmen kann?

Wo und wann beginnen wir eine sich seiner selbst gegenüber wertschätzende Haltung zu vermitteln und zu stärken?

Was ist der Beitrag einer Gesellschaft, damit jede*r Einzelne die bestmögliche Gelegenheit der Potenzialentfaltung erhält?

Diese Fragen dürfen endlich mehr Beachtung finden und bei der (Weiter-)Entwicklung in der heutigen Arbeitswelt mitgedacht werden.

Es tritt immer deutlicher zu Tage, dass es hierfür einer Transformation unseres Wertesystems bedarf.

So wie auch im Vorrangmodell der Nach­haltigkeit wird in dem Konzept des Bruttonationalglücks, die Ökonomie nicht mehr als alleinstehende wichtige Dimension der Gesellschaft konstatiert, sondern im Kontext einenes Lebensgefüges betrachtet. Der lebens­notwendige Erhalt unseres Lebensraums und die psychologischen, emotionalen und spirituellen Bedürfnisse aller Menschen stehen ebenso im Fokus dieses neuen Narrativs.

Demenstsprechend wird ein neues Entwicklungsziel immer auch hinsichtlich des Glücks und Wohlbefindens und der Lebensqualität aller hinterfragt. Zudem findet eine Neuorientierung in Bezug auf die Dienlichkeit von materiellen Gütern und der individuell ausgeführten Arbeit des Einzelnen unter dem Aspekt ihres Beitrags zum Gemeinwohl statt.

Menschen lernen so einen tieferen Sinn in ihrem Tun wiederzuentdecken und wenden sich aufgrund dessen wieder mehr dem Großen und Ganzen zu. In der global verbundenen Welt spielt dies eine übergeordnete Rolle, denn deutlicher als zu Lebzeiten älterer Generationen, sind wir heutzutage von dem Verlust der Biodiversität und o.g. Auswirkungen unseren bisherigen Wirtschaftsprinzipien betroffen. 

Mit der Auseinandersetzung mit dem Bruttonationalglück wird deutlich, dass es an der Zeit ist, nicht nur die Ursachen und Folgen unserer derzeitigen Wirtschaftsweise zu bezeugen und dringlich ins Handeln zu kommen.

Konzepte wie Cradle-to-Cradle -Wirtschaft oder die Gemeinwohlökonomie machen deutlich, dass bereits neue Wertesysteme in vielen Köpfen der Menschen verankert ist.

Mit Hilfe dieser neuen Grundhaltung, kann Zukunftsfähigkeit und Solidarität sowohl uns selbst als auch unserem Planeten gegenüber erlebbar werden. 

Menschenwürde, Solidarität, ökologische Nachhaltigkeit, soziale Gerechtigkeit und demokratische Mitbestimmung sind dabei die zentralen Werte, die auf gesellschaftlicher Ebene zu einer Bewusstseinsbildung für den notwendigen Systemwandel beitragen und auf das gemeinsame, wertschätzende Tun möglichst vieler Menschen abzielen.

Die vier Grunddimensionen des Bruttonationalglücks

  • Schutz der Umwelt und Bewahrung der Natur
  • Nachhaltige und gerechte Entwicklung der Gesellschaft und Wirtschaft
  • Bewahrung und Förderung der Kultur und
  • Gute Führungsstrukturen

können das Fundament bilden, um diese neuen Entwicklungsansätze zu erkunden und so der gerechten, gesamtgesellschaftlichen Verankerung von Glück und Wohlbefinden näher zu kommen.

Der in 9 Dimensionen unterteilte GNH-Bewertungsindex, der den vier Grunddimensionen zugrunde liegt, dient mit seinen 124 Fragen als Messinstrument. Der Entwicklungsverlauf Richtung Glück kann so z.B. in sozialen Einrichtungen und Unternehmen, einer Region, einem Land, innerhalb von Familien oder auf persönlicher Ebene festgestellt und gesteuert werden.

Glücklich lernen ist daran interessiert, partizipativ, ergebnisoffen und lokal wachsend die Grundideen des Bruttonationalglücks im deutschsprachigen Raum voranzutreiben.